Das Projekt

Als Ende der 1990er Jahre die elektronische Orgel in St. Ansgar ihren Dienst versagte, gründeten einige engagierte Gemeindemitglieder 1998 eine Fördergemeinschaft, die sich um Spenden für eine neue Pfeifenorgel bemühte. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und deckte die Kosten des ersten Bauabschnitts der neuen Orgel, die 2002 eingeweiht wurde. Bis 2007 bemühte man sich tatkräftig um weitere Spenden und das erste Manual konnte vervollständigt werden. Eine halbe Orgel!

Eine halbe Orgel?
Ja! Der schöne Schein täuschte. Die Front des Orgelprospektes war zum Teil reine Fassade.

• Das obere Manual verstellte den Blick auf ein unschönes Loch im Gehäuse.
• Kleine Öffnungen neben den Manualen standen für fehlende Register.
• Das komplette Schwellwerk fehlte.
• Das Gehäuse hatte keine hintere Hälfte. Dieser Luftraum war eigentlich Standort von sage und schreibe 410 Orgelpfeifen – die fehlten!

Eine halbe Orgel!
Der Grund: der Bau der Orgel fiel mit der bistumsweiten Neuordnung kirchlicher Strukturen zusammen – auch in Wolfenbüttel. Die Fertigstellung der Orgel verschwand von der Tagesordnung. Bis 2017.

Eine ganze Orgel - Endlich fertig!
Heute ist der Kirchort St. Ansgar nicht wegzudenken. Mit seinem Kindergarten, dem Ökumenischen Familienzentrum und als Teil des Stadtteilnetzwerks ist er ein lebendiger, wichtiger Teil der Pfarrgemeinde St. Petrus. Nicht mehr wegzudenken! Das sollte hörbar werden und Klang bekommen: Eine ganze Orgel!
Eine vollständige Orgel findet ihren Einsatz weit über den engeren liturgischen Bereich hinaus. Sie wird mitgestaltendes Element für den Stadtteil - über das Ökumenische Familienzentrum und das Stadtteilnetzwerk.
Wieder findet sich eine kleine Gruppe engagierter Gemeindemitglieder, die sich zum "Förderkreis Orgel St. Ansgar" zusammenschließen, nachdem eine große Mehrheit der Pfarrversammlung im Juni 2017 für die Vollendung der Orgel von St. Ansgar votiert hatte. Man startete eine ganze Reihe von Aktivitäten und Veranstaltungen, um die notwendigen knapp 100.000 Euro über Benefizerlöse, private Spenden und Zusagen von Förderwerken aufzubringen.
So gelang es im Jahr 2020, das Spendenziel zu erreichen und den Auftrag zum Weiterbau bis zur Fertigstellung zu erteilen. Nach etwa einem halben Jahr Orgelbaustelle konnte das Instrument vollständig und in neuer Optik an die Gemeinde übergeben werden. Am 01. November 2020 fand aufgrund der Corona-Situation zunächst nur die Orgelsegnung in einem kleineren Rahmen statt. Schließlich konnte die noch ausstehende Orgelweihe in einem Festgottesdienst am Sonntag, 18.06.2023, als Auftakt der Festwoche anlässlich "50 Jahre St. Ansgar" im großen, feierlichen Rahmen auch erfolgen.